Kalibrieren

DAkkS-Kalibrierung – Das sollten Sie wissen

Nie war es wichtiger, Produktionsprozesse zu optimieren, die Produktqualität zu verbessern und den Anlagen-Output zu steigern, als in unserer heutigen VUCA-Welt. Eine DAkkS-Kalibrierung ist einer der wichtigsten Schlüssel dazu. Erfahren Sie mehr über die DAkkS-Kalibrierung und ihre Vorteile!

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine DAkkS-Kalibrierung?

Die Abkürzung DAkkS steht für die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, die in Deutschland für die Akkreditierung von Kalibrierlaboren zuständig ist. Die umgangssprachliche Bezeichnung DAkkS-Kalibrierung bezieht sich auf eine Kalibrierung, bei der die Ergebnisse auf Nationale Normale und Internationale Normale zurückgeführt werden. Diese Kalibrierung wird von einem akkreditierten Kalibrierlabor durchgeführt. Dies bedeutet, dass das Labor nach festgelegten Qualitätsstandards arbeitet und von der DAkkS anerkannt ist.

Nach welchen Richtlinien wird eine DAkkS-Kalibrierung durchgeführt?

Die Kalibrierung basiert u. a. auf international anerkannten Kalibrierrichtlinien wie beispielsweise der DKD-Richtlinie DKD-R 5-1. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kalibrierungsergebnisse international vergleichbar sind und anerkannten Normen entsprechen. Zugleich werden die Qualität und eine messtechnische Rückführung gewährleistet.

Was ist der Unterschied zwischen DAkkS-Kalibrierung und DKD-Kalibrierung?

Vor 2010 wurde die Kalibrierung in Deutschland nach den Vorgaben des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) durchgeführt. Mit der Gründung der DAkkS wurde dieser in die DAkkS integriert, sodass die DKD-Kalibrierung der heutigen DAkkS-Kalibrierung entspricht. Beide Begriffe werden häufig synonym verwendet.

Was besagt die DIN EN ISO/IEC 17025:2018?

Die DIN EN ISO/IEC 17025 legt die Anforderungen an Prüf- und Kalibrierlabore fest. Sie umfasst verschiedene Bereiche, darunter die Kompetenz der Mitarbeiter, die Verwendung geeigneter Prüf- und Kalibriermethoden, die Rückführbarkeit der Messungen auf anerkannte Standards, die Kontrolle von Messunsicherheiten, die Qualitätssicherung und die Überwachung der Messgeräte. Sie legt auch Anforderungen an die Berichterstattung der Ergebnisse fest, einschließlich der Darstellung von Messunsicherheiten und anderer relevanter Informationen.

Wie verläuft eine DAkkS-Kalibrierung?

Eine DAkkS-Kalibrierung erfolgt nach standardisierten Kalibrierverfahren und wird durch akkreditierte Kalibrierlabore vorgenommen. Zunächst wird das zu kalibrierende Messgerät bzgl. seiner Kalibrierfähigkeit untersucht bzw. beurteilt. Anschließend werden Kalibrierungen mit Hilfe hochpräziser Referenzstandards durchgeführt. Die gemessenen Werte werden mit den bekannten Werten der Referenzstandards verglichen und dokumentiert.

Wie werden die Ergebnisse der DAkkS-Kalibrierung dokumentiert?

Nach Abschluss der akkreditierten Kalibrierung erhalten Gerätebesitzer einen Kalibrierschein. Die erteilten Kalibrierscheine enthalten detaillierte Informationen über das kalibrierte Gerät, die durchgeführten Kalibrierungen und die Kalibrierergebnisse. Der Kalibrierschein dient als Nachweis für eine auf die nationalen Normale rückgeführte Kalibrierung und kann bei Qualitätsaudits oder Kundenanfragen vorgelegt werden.

Muster-Kalibrierschein DAkkS, Seite 1

Muster-Kalibrierschein DAkkS, Seite 1

Muster-Kalibrierschein DAkkS, Seite 2

Muster-Kalibrierschein DAkkS, Seite 2

Gibt es unterschiedliche DAkkS-Kalibrierungen?

Die Anforderungen an die DAkkS-Kalibrierung können je nach Messgröße und Messgerät variieren und unterscheiden sich in den angewendeten Kalibrierverfahren, Referenzstandards und Messunsicherheiten. Daher ist es ratsam, ein Kalibrierlabor zu wählen, das auf den entsprechenden Gerätetyp spezialisiert ist.

Wie häufig sollte eine DAkkS-Kalibrierung durchgeführt werden?

Die Häufigkeit der DAkkS-Kalibrierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. den Anforderungen der Normen, den Herstellervorgaben und den spezifischen Anwendungsbedingungen des Messgeräts. Die Rekalibrierfrist wird vom Anwender festgelegt. In der Regel wird anfänglich eine jährliche Rekalibrierung empfohlen, um sicherzustellen, dass die Messgeräte kontinuierlich genau arbeiten. Wichtig ist, dass der Anwender die Historie seines Messgeräts kennt und ggf. die Rekalibrierfrist verlängert oder verkürzt, um zu gewährleisten, dass das Messgerät auch zwischen den Rekalibrierfristen die Gerätespezifikation einhält.

Ist eine DAkkS-Kalibrierung nötig?

In vielen Branchen, wie beispielsweise der Automobilindustrie, dem Gesundheitswesen oder der Lebensmittelproduktion, sind genaue Messungen von entscheidender Bedeutung. Somit ist eine DAkkS-Kalibrierung Pflicht. Schließlich kann eine fehlerhafte Messung zu Qualitätsproblemen, Sicherheitsrisiken oder rechtlichen Konsequenzen führen. Eine Kalibrierung von einem akkreditierten Kalibrierlabor stellt sicher, dass Messgeräte den geltenden Standards und Anforderungen entsprechen und exakte Ergebnisse liefern. Besteht seitens einer Norm oder Richtlinie die Forderung nach „Messwerte rückführbar auf die nationalen Normale“, ist immer eine DAkkS-Kalibrierung zu bevorzugen, da ein DAkkS-Kalibrierschein im Gegensatz zur ISO-Kalibrierung bereits als Nachweis gilt.

Welche Vorteile bietet eine DAkkS-Kalibrierung?

Auch Unternehmen, für die eine DAkkS-Kalibrierung nicht obligatorisch ist, profitieren von der hohen Messgenauigkeit der Kalibrierung nach DIN EN ISO/IEC 17025. So erreichen die Betroffenen die internen und externen Qualitätsziele einfacher und bestehen Audits sicherer. Zusätzliche Kosten für Wiederholaudits und Rückrufe aufgrund fehlender Qualität lassen sich vermeiden. Ebenso sorgen akkreditierte Kalibrierungen für internationale Anerkennung.

Wodurch unterscheidet sich eine DAkkS-Kalibrierung von einer ISO- oder Werkskalibrierung?

Neben der DAkkS-Kalibrierung, die als höchster Standard in der Kalibrierung von Messmitteln gilt, bestehen weitere Möglichkeiten zur Kalibrierung von Messgeräten:

ISO-Kalibrierung

Die ISO-Kalibrierung wird nach den Standards der International Organization for Standardization (ISO) von spezialisierten Kalibrierlaboren durchgeführt. Die Anforderungen an die Qualitätsmanagementsysteme sowie die technische Kompetenz in Kalibrierlaboren werden durch die ISO 9001 festgelegt. Diese gewährleistet eine gleichbleibende Qualität und die Rückführung auf das sogenannte Ur-Normal. Ist eine DAkkS-Kalibrierung nicht zwingend erforderlich, für die Messgröße nicht verfügbar oder aus Kostengründen nicht gewünscht, kann die Kalibrierung daher auch nach ISO 9001 erfolgen. Die Kalibrierscheine besitzen allerdings keine internationale Gültigkeit.

Werkskalibrierung

Die Werkskalibrierung oder auch Herstellerkalibrierung erfolgt durch den Hersteller des Messgeräts. Hierbei wird das Gerät vor der Auslieferung an den Kunden kalibriert, um sicherzustellen, dass es den angegebenen Spezifikationen entspricht. Die Werkskalibrierung kann als Referenzpunkt dienen, um die Messungen des Geräts zu überprüfen. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Werkskalibrierung in der Regel nicht die gleiche Rückführbarkeit auf Normale und Standards bietet wie die DAkkS-Kalibrierung.